Mangelnder Wille zu Vorgaben bei der Bebauung des Blotenbergs
Beim Klimaschutz hat Werther in den letzten Jahren kaum Fortschritte gemacht hat. Noch in der letzten Sitzung der soeben abgelaufenen Ratsperiode wurde eine große Chance vertan, einen Schritt in die richtige Richtung zu tun. Das bedauern wir GRÜNE zutiefst!
Dabei war das Klimaschutzkonzept, das im Jahr 2012 formuliert wurde, kein schlechter Start für eine Zukunftssicherung vor Ort. Die CO2-Bilanzierung des Energiebüros e&u im Jahr 2018 ergab allerdings, dass in Werther – wie in vielen anderen Orten – der Gebäudesektor ein immenses Problem darstellt, und zwar vor allem wegen des großen Energiebedarfs für Wärme bei Altimmobilien.
Umso höher müssen nun unsere Ansprüche für neue Wohnbebauung sein. Wie die Presse berichtete, hat der Stadtplaner Roger Loh vom Planungsbüro Tischmann der Stadt vorgeschlagen, bei der Blotenberg-Bebauung auf „die Flexibilität der Bauwilligen“ zu setzen. Die Mehrheit im (alten) Rat hat das offensichtlich akzeptiert. Doch es bedeutet, das Heft für mehr Klimaschutz an dieser Stelle aus der Hand zu geben.
Warum ist das aus unserer Sicht grob fahrlässig? Was jetzt gebaut wird, muss klimaneutral sein, denn es wird über 30 Jahre oder mehr Bestand haben. Wann will Werther denn mit Klimaschutz im Gebäudesektor anfangen? In 15 Jahren müssen wir CO2-neutral sein, wenn wir das internationale Abkommen und damit das 1,5 Grad-Ziel ernst nehmen.
Mit dem Beschluss des Ausschusses „Planen – Bauen – Umwelt“ vom 27.10.2020 zum zweiten Bauabschnitt am Blotenberg wurde eine wichtige Gelegenheit verspielt, klimaneutrales Wohnen und Bauen zu gestalten. Dass sich dafür eine Mehrheit fand, können wir angesichts des im Wahlkampf abgegebenen Bekenntnisses aller Parteien zu mehr Klimaschutz nicht nachvollziehen. Jetzt können wir wohl nur noch darauf hoffen, dass die Bauwilligen sich hinsichtlich eines konsequenten Klimaschutzes einsichtiger zeigen, als die Stadt bzw. die Mehrheit im Rat es für nötig hält.
Im Namen des Ortsverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Dr. Anne-Kathrin Warzecha, Mitglied des neuen Stadtrats
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