Für die Zukunft: Kinder, Jugendliche und Familien im Blickpunkt

Für die Zukunft: Kinder, Jugendliche und Familien im Blickpunkt

Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Deswegen sollen sich junge Menschen und Familien wohlfühlen im GRÜNEN Werther. Dazu gehört eine bestmögliche und verlässliche Kindertagesbetreuung auch für die Jüngsten.

Gute Kitas mit engagierten und aufmerksamen Erzieher*innen unterstützen alle Kinder, ihr Kindsein zu leben und die eigenen Potenziale zu entfalten. Und gute Kitas sind zwingend nötig, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zumindest strukturell zu gewährleisten. Egal aus welcher Familie ein Kind kommt, unsere Kommune muss den Jüngsten Rückenwind geben. Der frühe Besuch einer Kita erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder schulisch gut durchstarten. Wir setzen uns für ein bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Angebot an Betreuungsplätzen für Kinder unter und über drei Jahren ein, die möglichst wohnortnah verteilt werden.

Dazu gehört auch, alle Kinder in Werther mit einem guten, regionalen Essen zu versorgen. Alle Mahlzeiten sollen möglichst in jeder Kita frisch mit regionalen Produkten zubereitet werden. Denn Kinder haben ein Recht auf gesunde Ernährung! Das gilt auch für die Schule. Eine gute Ernährung ist wichtig für Körper und Geist, vor allem für die Kinder, die sich zuhause nicht auf eine warme Mahlzeit am Tag verlassen können. Darüber hinaus entwickeln die Kinder ein Bewusstsein dafür, wie wichtig eine gesunde Ernährung ist. Das hilft, um später chronischen Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck vorzubeugen.

Zudem muss der (offene) Ganztag noch attraktiver werden. In Zeiten, in denen immer öfter beide Elternteile berufstätig sind, brauchen Kinder Schule auch als Wohlfühlort. Hier treffen sie Freunde und haben die Möglichkeit, sich auszuprobieren – in vielerlei Hinsicht.

Digitaler Unterricht kann die Bildungsungerechtigkeit verstärken

In den vergangenen Monaten hat die Corona-Krise gezeigt, wie ungleich die Bildungschancen in unserem Land und auch in der Kommune verteilt sind. Ein Element dieser Benachteiligung ist der ungleiche Zugang zu Bildungsinhalten, die digital vermittelt werden. Gleichzeitig sind digitale Kompetenzen für die soziale wie auch für die berufliche Teilhabe in der aufwachsenden Generation ausschlaggebend. Werther ist anderen Kommunen im Kreis einen Schritt voraus – 105.000 Euro aus dem Digitalpakt sind in der Böckstiegelstadt angekommen. Wichtig ist neben der Hard- und Software aber auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen bei den Lehrkräften. Nur so kann der Übergang zum digitalen Klassenzimmer funktionieren. Schule muss chancengerechter werden – für alle Bildungsschichten, online und offline.

Schule und Corona – wie geht es weiter?

Ende Juli, als diese Zeitung in Druck ging, war noch unklar, wie es nach den Sommerferien in NRW – und konkret in Werther – mit dem Schulbetrieb weitergehen würde. Die zuständige Ministerin, Yvonne Gebauer, träumt von einem „verantwortungsvollen Regelbetrieb“. Unter Eltern und Lehrer*innen trifft man überwiegend auf Unsicherheit, Frust und Skepsis. Von der Landespolitik fühlen sich die Betroffenen eher im Stich gelassen. Vermutlich braucht es auch weiterhin kreative Überlegungen vor Ort, wie die Schulen Kindern und Jugendlichen bieten können, was sie dringend brauchen – ohne gegenüber dem tückischen Corana-Virus leichtsinnig zu werden.

Hier ein paar Ideen:

  • Der Unterricht in kleinen Klassen hat sich als durchaus effektiv erwiesen. Schüler*innen sagen von sich aus, dass es viel ruhiger in den Klassen gewesen sei – das ist übrigens auch ein Gewinn für die Lehrkräfte. Warum also nicht so weitermachen? Und, warum nicht einfach mal unkonventionelle Wege gehen. Warum den Unterricht nicht in die ungenutzte Sporthalle, in das Gemeindehaus oder nach draußen verlegen – so lange dies wetterbedingt noch gut möglich ist. Oder den Sachunterricht als Draußen-Einheit mit Ausflug in den Teuto verbinden. Das würde auch der körperlichen Ertüchtigung dienen – Sport war in den meisten Schulen seit März überhaupt kein Thema mehr.
  • Es muss zurück zum Präsenzunterricht gehen, denn was Kinder neben sozialen Kontakten unbedingt brauchen, sind Struktur und Kontinuität. Und vor allem die jüngeren Kinder brauchen Rückmeldungen von den Lehrkräften – am besten ganz direkt.
  • Auch die in der Region vorhandenen Fleischzerlegungsbetriebe werden weiter bestehen – hier und anderswo könnte wieder ein Corona-Hotspot entstehen. Dann darf bitte, bitte nicht wieder als erste Maßnahme lauten „Kitas und Schulen schließen“ – im ganzen Kreis. Das ist zutiefst ungerecht! Hier muss logisch und nachvollziehbar gehandelt werden.
  • Das gilt auch für einen Schnupfen in der Kita. In der kommenden herbstgewöhnlichen Erkältungszeit gehört der Schnupfen in der Kita dazu – jedes Kind mit Symptomen nach Hause zu schicken, bis es 48 (!!) Stunden symptomfrei ist, kommt einer Kita-Schließung gleich. Auch hier braucht es neue Ideen, schließlich haben die Eltern ihre Urlaubstage und Überstunden und die Fehltage zumeist aufgebraucht.
  • Dauerhaftes „Homeschooling“ ist nicht nur für viele berufstätige Eltern eine Qual und ein arbeitstechnischer Albtraum. Die Corona-Pandemie wird viel kosten, eine gute Schule in der dieser uns noch bevorstehenden Zeit auch. Aber wir müssen jetzt in Bildung investieren – denn eine verlorene Generationen wiegt sehr viel schwerer!

An die Zukunft denken heißt für uns auch, den jungen Menschen und ihren Familien zuhören und mit ihnen reden, statt über ihre Köpfe hinweg Politik zu machen. Wir sind ansprechbar, jederzeit für jede*n.

Jennifer Reker

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